Du zeigst mir den Weg, der zum Leben führt. Du beschenkst mich mit Freude, denn du bist bei mir; aus deiner Hand empfange ich unendliches Glück.
Psalm 16,11
Der Winter ist vorbei, Neues blüht auf. Zaghaft, aber unübersehbar. Frische, lang vermisste Farben erstrahlen und erfreuen uns. Wie erquickend ist es zu sehen: Dass neues Leben erwacht. Dass etwas wächst an einer Stelle, die kurz zuvor noch ganz öde aussah.
Das lässt mich hoffen, dass es auch in meinem Leben so etwas geben kann: Etwas, das abgestorben erschien, treibt wieder neue Blüten. „Du zeigst mir den Weg zum Leben“, heißt es im Psalm 16 (Vers 11). Ich will mich von diesem Vers und von dem in der Natur aufkeimenden neuen Leben erinnern lassen, mit Neuanfängen auch in meinem Leben zu rechnen.
Gott zeigt mir den Weg zum Leben. Ich will – besonders jetzt im Frühling – dafür die Augen offen halten!
Eva von Tiele-Winckler hat dies als Auftrag folgendermaßen formuliert:
Werde ein Segen für alle, die dir begegnen.
Du hast einen Auftrag für alle, und wäre es nur ein freundlicher Gedanke,
ein Gruß, ein stummes Gebet.
„Gott braucht unsere Gebete nicht“, hat Martin Luther einmal gesagt. Wir aber brauchen diese Gebete als den Atem unserer Seele. Und Gott braucht nur eins, dass wir uns ihm zuwenden.
„Vor allem brauchen wir selbst diese Gebete! Wir brauchen es, uns an Gottes Seite zu stellen im Gebet. Seine Nähe im Gebet zu spüren, von ihm im Gebet die Gewissheit zu erhalten, dass er bei uns ist, dass er um die Angst meiner Seele weiß und auch weiß, was ich brauche.“
Diese Bestärkung gilt dem Trost, der Lebensfreude, die uns geschenkt ist in der Güte, die Gott nicht von uns abwendet. Die Sorgen und Ängste, die unser Leben auch begleiten, sind dadurch nicht beseitigt. Mit Gottes „Amen“ gelingt es uns vielleicht etwas besser, sie nicht übermächtig werden zu lassen, sondern ihnen einen realistischen Platz in unserem Alltag einzuräumen – in unserem Alltag, der umgriffen ist von Gottes Güte.
Euer
Wd (Wolfdieter Protzer)